Grebenstein überzeugt bei der Grundsteuer B mit der niedrigsten Pro-Kopf-Belastung im Landkreis Kassel.
Wie die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) am 14. Oktober berichtete, hat der Bund der Steuerzahler die Umsetzung der Grundsteuerreform überprüft – mit erfreulichem Ergebnis für die Bürgerinnen und Bürger von Grebenstein.
Grebenstein hat die geringste Steuerbelastung im Landkreis
In der Untersuchung wurde festgestellt, dass die Belastung der Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis Kassel stark variiert: Sie liegt zwischen 140 und 481 Euro pro Kopf.
Grebenstein belegt dabei mit 140 Euro den Spitzenplatz – also die niedrigste Pro-Kopf-Belastung bei der Grundsteuer B im gesamten Landkreis.
Zum Vergleich: Der Landkreis-Durchschnitt beträgt 268 Euro.
Die Grundsteuer B wird von den Kommunen auf nicht landwirtschaftlich genutzte Grundstücke erhoben und über die Nebenkosten auch auf Mieterinnen und Mieter umgelegt. Eine niedrige Grundsteuer bedeutet somit nicht nur Entlastung für Eigentümer, sondern auch für viele Haushalte, die zur Miete wohnen.
Hintergrund: Die Grundsteuerreform in Hessen
Im Zuge der Grundsteuerreform mussten alle hessischen Gemeinden ihre Hebesätze neu festlegen. In Grebenstein stand dieser Beschluss am 13. Dezember 2024 auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung.
Der Magistrat hatte ursprünglich eine deutliche Erhöhung der Grundsteuer vorgeschlagen. Doch CDU, SPD und FDP einigten sich darauf, dass die Gesamteinnahmen aus der Grundsteuer nicht höher ausfallen sollten als vor der Reform. Entsprechend legten sie angepasste Hebesätze vor.
Steuererhöhung nur als letzter Ausweg
Möglich wurde diese Entscheidung, weil in der ursprünglichen Kalkulation des Magistrats eine einmalige Einnahme nicht berücksichtigt war: ein erwarteter Geldzufluss aus einem Rechtsstreit wegen eines Wasserschadens im Kindergarten aus dem Jahr 2015.
Trotz dieser zusätzlichen erwarteten Mittel wollte die GSD eine Erhöhung der Grundsteuer.
Die drei anderen Fraktionen setzten sich jedoch mit ihrer Mehrheit durch – und verhinderten damit eine Mehrbelastung für die Bevölkerung.
Blick in die Zukunft
Ob Grebenstein im kommenden Jahr ohne Steuererhöhung auskommen wird, bleibt abzuwarten. Dennoch spricht die jahrzehntelange, solide Finanzpolitik der Stadt für sich.
Es ist daher zu erwarten, dass Grebenstein auch künftig einen vergleichsweise niedrigen Hebesatz bei der Grundsteuer B beibehalten und damit weiterhin als Beispiel für verantwortungsvolle Kommunalpolitik gelten wird.